
24.7. Heute ist mein erster Tag in Bosnien und Herzegowina, das mein 14tes Land auf meiner Wanderung ist.
Hier ein paar geschichtliche Erinnerungen an die Entstehung dieses Landes. Am Ende des Bosnienkrieges, der 1992 begann, stand der 1995 in Dayton (USA) paraphierte und in Paris am 14. Dezember unterzeichnete Dayton-Vertrag, der den nunmehr föderal organisierten Staat Bosnien und Herzegowina schuf, bestehend aus den beiden Entitäten Föderation Bosnien und Herzegowina und Republika Srpska. Bosnien selbst bildet heute keine administrative Einheit mehr, sondern ist innerhalb des Staates Bosnien und Herzegowina auf die Republika Srpska, die Föderation Bosnien und Herzegowina sowie den Distrikt Brčko aufgeteilt.
Wie bereits im letzten Bericht beschrieben, erklimme ich an diesem Tag den Berg Maglic (2.386m), den höchsten Berg von Bosnien und Herzegowina.



Den Abend verbringe ich am Trnovacko See wieder auf montenegrinischem Staatsgebiet.
25.7. Ich verabschiede mich frühmorgens von den Belgiern und Engländern und finde mich wieder alleine auf der Via Dinarica. In der ersten Ortschaft Tjentište erklärt mir eine Betreiberin eines Lebensmittelladens, dass sich der nächste Bankomat in der 28 km entfernten Stadt Foca befindet. Da ich lokale Währung (Bosnische Mark) brauche, beschließe ich dorthin zu stoppen. Ich werde in Foca Geld abheben, mich etwas erholen und dann wieder nach Tjentište zurückkehren. Dann werde von Tjentište die Wanderung Richtung Heimat fortsetzen. Letztlich nimmt mich ein Buschaffeur gratis mit nach Foca, wo ich im Hotel Zelengora eine gute und preiswerte Unterkunft finde. Als erstes hebe ich Geld ab, 2 bosnische Mark (BAM) entsprechen ca. 1 Euro. Ein Friseur rasiert meinen Bart ab und macht mich so wohl wieder ein paar Jährchen jünger. Letztlich finde ich an diesem Tag früh das Bett, die letzten Tage haben auch bei mir Spuren hinterlassen.
26.7. Heute früh regnet es und es gibt auch wieder einmal ein leichtes Gewitter. Ich bin froh hier im Trockenen zu sein.

Nach einem Frühstück in einer Bäckerei gehe ich zu einer Schneiderin, die mir meine kleinen Löcher in der Hose näht. Zwei Mark verlangt sie dafür, durchaus leistbar also. Bosnien und Herzegowina ist übrigens offiziell das ärmste Land Europas und hat eine Arbeitslosenquote von ca. 40%. Dementsprechend billig und niedrig ist auch das Preisniveau hier. Im Café und Restaurant Monte Christo schreibe ich dann heute wieder einmal meinen Bericht über Montenegro fertig und schicke ihn via WhatsApp aus.

Am Abend schaue ich mir noch im nahegelegenen Kino den Film ‚Oppenheimer‘ an. Er wird in Englisch mit serbischen Untertiteln gezeigt und der Eintritt kostet 5 BAM (umgerechnet 2,50€). Er dauert an die drei Stunden und er gefällt mir sehr gut.
27.7. Heute ist mein zweiter Rasttag hier und ich werde bald frühstücken gehen. Dann werde ich heute meine weitere Wanderung und Route planen. Nach dem Frühstück schaue ich kurz bei einer Erste Hilfe Station vorbei und der Arzt bescheingt mir, dass der kleine Schnitt auf der rechten Ferse bereits am Ausheilen ist und ich wieder weiter gehen kann. Ich habe mir bei den scharfen Steinen beim Baden am Trnovacko See eine kleine Schnittwunde zugezogen, die aber schon wieder besser wird. Dann schaue ich mir die Stadt Foca ein wenig an und besuche auch das örtliche Museum in Foca, das Ausstellungen aus dem WK2 und dem Bosnienkrieg zeigt.



Ich sitze derzeit wieder im Café Monte Christo und schreibe diese Zeilen. Den restlichen Nachmittag und Abend verbringe ich damit, meine Applikation zur Navigation und Trackaufzeichnung (Oruxmaps) zu reparieren. Schon seit ca. 2 Wochen funktioniert es nicht mehr richtig und es wurde schön langsam nervig. Erst nach einer völligen Neuinstallation der Applikation funktioniert am Abend wieder alles so wie es sein soll und ein Test um ca. 21h mitten in der Stadt verläuft erfolgreich. Zufrieden gönne ich mir dann noch ein Bierchen und gehe schlafen.
28.07. Ich werde heute mit dem Bus wieder nach Tjentište zurück fahren. Von Tjentište, wo ich vor drei Tagen meine Wanderung unterbrochen habe, werde ich wieder weiter entlang der Via Dinarica Richtung Sarajevo gehen.

Am Weg zur Busstation trinke ich in einem Café noch einen Espresso. Bei der Busstation sehe ich bereits von weitem eine junge Frau mit ihrem Blondschopf. Das kann nur Alice, die Engländerin, sein. Matt trinkt gerade einen Kaffee, wie sie mir verrät und auch sie haben hier ihre Lebensmittelvorräte aufgestockt. Gemeinsam fahren wir also mit dem Bus wieder zurück nach Tjentište. Nach ca. drei Stunden Aufstieg zum Donje Bare, einem Bergsee, essen wir hier gemeinsam zu Mittag. Es gibt hier auch eine Wasserquelle und ich fülle meine Flaschen auf.


Während die beiden hier übernachten werden, gehe ich an diesem Abend noch weiter zum Gornje Bare, einem weiteren der vielen wunderschönen Bergseen. Auf einer kleinen Anhöhe übernachte ich hier völlig alleine vor einer romantischen Bergkulisse.

29.07. Am Morgen esse ich Müsli, Walnüsse und getrocknete Früchte und um ca. 7:30 ist mein Rucksack gepackt und wieder fertig zum Abmarsch. Ich auch? Nein, noch einmal setze ich mich nieder, genieße noch einmal die morgendliche Stimmung an diesem See und um ca. 8h bin dann auch ich bereit weiter zu gehen.



Nach einigen Stunden bergauf erreiche ich um die Mittagszeit den Gipfel des Bregoč, mit 2.014m der höchste Berg des Zelengora Gebirges. Auch ein junges belgisches Pärchen ist hier oben und wir tauschen einige Informationen aus.

Am Weiterweg sehe ich von weitem auch schon Alice und Matt herantraben, auch sie mussten relativ früh gestartet sein. Ich gehe weiter und denke mir: Auch die bosnischen Berge sind wunderschön, auch wenn bereits ein wenig niedriger als in Albanien und Montenegro. Am Nachmittag komme ich dann am nächsten Bergsee vorbei, dem Orlovacko Jezero. Heute ist Samstag und da dieser See auch mit dem Auto erreichbar ist, geht es hier relativ geschäftig und laut zu. Ich komme mit Bosniern aus Sarajevo ins Gespräch und nach ca. 10 Minuten packt einer von ihnen zwei Gaskartuschen zum Kochen aus. Ich konnte beinahe meinen Augen nicht trauen als ich diese Kartuschen sah. Es waren welche mit Drehgewinde, die ich sowohl in ganz Albanien als auch in Montenegro nirgendwo finden konnte. Die Bosnier sahen meine Erstaunung und fragten mich was denn los sei.. 🙂 Ich erzählte ihnen, dass ich schon seit ca. zwei Monaten solche Gaskartuschen suche. Mehr brauchte der eine Bosnier nicht zu hören und drückt mir eine in die Hand. Was er dafür bekommt, meine ich… Keine Chance, das ist ein Geschenk. Auch er möchte einmal die Via Dinarica gehen und ich gebe ihm als Dankeschön zumindest noch viele Tipps dafür. Dann verabschiede ich mich von Ihnen, tanke meine Wasserflaschen auf und gehe noch bis zum Stirinsko Jezero weiter. Es ist dies ein völlig einsamer, relativ großer Bergsee auf ca. 1.700 Höhenmeter und es leben hier viele verschiedene Vögel und Entenarten. Ich stelle hier an einer etwas tiefer gelegenen und windstillen Stelle mein Zelt auf und verbringe einen ruhigen und schönen Sonnenuntergang an diesem See.

30.7. Frühmorgens genieße ich noch einmal die Stimmung am Stirinsko Bergsee und gehe dann weiter in Richtung Kalinovik, der nächsten kleineren Stadt.

Der Weg ist heute teilweise wirklich schwierig zu finden, es sind meistens nur leicht ausgetretene Pfade zu erkennen. Zum Teil muss man sich den Weg durch die vielen Latschen wirklich selbst frei machen. Wer meint, dass die Via Dinarica ein schöner, frei begehbarer Wanderweg von Slowenien bis Albanien sei, liegt definitiv nicht richtig. Aber es macht es dadurch wohl um Vieles abenteuerlicher. Um die Mittagszeit erreiche ich einen Sattel auf ca. 1.900 Höhenmeter, von dem es nur mehr ca. weitere 100 Höhenmeter zum Gipfel des Velika Lelija (2.032m) sind. Ich lasse hier etwas abseits des Weges mein nasses Zelt trocknen und verspeise meine letzten Bureks, die ich mir in Foca gekauft habe.

Nach ca. einer Stunde ist alles wieder trocken und ich packe mein Zelt fein getrocknet in meinen Rucksack ein. Gestärkt von der Pause verstecke ich meinen gepackten Rucksack hinter einer der vielen Latschen und besteige noch den Gipfel des Velika Lelija (2.032m). Der Aufstieg hat sich wirklich noch gelohnt und ich kann von weitem noch einmal die zwei höchsten Berge von Bosnien (Maglic, 2.386m) und Montenegro (Bobotov Kuk, 2.523m) erkennen.

Während ich so vor mich hinträume wird es relativ finster und hurtig begebe ich mich wieder in niedrigere Gefilde. Nach ca. einer Stunde begegne ich dann einer Schweizerin, die in Slowenien mit der Via Dinarica begonnen hat. Sie meint, der slowenische Teil ist relativ einfach, in Kroatien seien die Berge noch einmal niedriger als hier, auch gebe es in Kroatien keine oder so gut wie keine Bergseen und weniger Wasser, da alles unterirdisch verläuft. Dafür gebe es in Kroatien mehr bewirtschaftete Hütten mit gutem Essen, etc… In Bosnien und Herzegowina seien die Berge wunderschön und die Leute superfreundlich… Das also eine kurze Zusammenfassung von Tamara, der Schweizerin, über die Via Dinarica von Slowenien bis Bosnien und Herzegowina. Dann gehe ich noch die letzten 15 Kilometer nach Kalinovik und quartiere mich im Hotel Moskva ein. Kalinovik ist das erste Dorf in Bosnien und Herzegowina, das rein von Serben bewohnt wird, bosnischen Serben also. Schon ein Porträt von Vladimir Putin in der Rezeption des Hotels lässt die politische Einstellung hier erkennen.

Das Hotel selbst macht den Eindruck als hätte sich die Einrichtung in den letzten 50 Jahren nicht verändert. Ich habe ja eine gewisse Vorliebe für solche Plätze und werde hier zwei Nächte bleiben. Am Abend trinke ich noch ein gemütliches Jelen auf der Terrasse des Hotels. Jelen ist ja das bekannteste Bier aus Serbien, das in der serbischen Stadt Apatin gebraut wird. Bereits letztes Jahr konnte ich mich ja dort selbst bereits davon überzeugen.
31.7. Heute morgens wasche ich zuerst meine Socken, mein Leiberl, etc und um 8h gibt es ein Frühstück mit Spiegeleier, Würstchen, Brot und Kaffee. Derzeit sitze ich hier wieder auf der Terrasse und werde heute im Laufe des Tages den Ort ein wenig erkundigen und mich für die weiteren Wandertage nach Sarajevo vorbereiten. Zumittag gibt es Cevapi und ich habe heute endlich auch einmal Zeit ein Buch zu lesen. Am Abend gehe ich noch auf die ehemalige Burg von Kalinovik und kaufe noch ein paar Lebensmittel für die kommenden Tage ein.
01.08. Bereits um halb acht bekomme ich heute wieder die Spiegeleier und so starte ich kurz nach 8h.

Hauptsächlich auf einer Forststrasse erreiche ich heute am Nachmittag nach mehr als 20 km die kleine Ortschaft Ljuta. Weder das Gästehaus noch das auf meiner Karte eingezeichnete Restaurant existiert oder hat offen. Andere Wanderer hatten mich gestern schon in Kalinovik darauf aufmerksam gemacht. Der Ort wirkt ausgestorben und so mache ich es mir auf einer kleinen Veranda gemütlich. Ich lese weiter im Buch und gegen Abend koche ich mir eine Nudelsuppe und esse Brot dazu. Auch drei Katzen leisten mir Gesellschaft und bei einer kleinen Unachtsamkeit haben sie auch schon meine geräucherte Wurst entdeckt. Und nicht nur entdeckt… 🙂

02.08. Am heutigen Morgen stehen beim Frühstück natürlich auch wieder die Katzen Spalier und bekommen noch ein wenig was davon ab. Dann erreiche ich nach ca. 600 Höhenmeter eine kleine asphaltierte Straße, die mich wenig später nach Tusila bringt. Hier gibt es eine Herberge für Wanderer und der freundliche Fuat mit dem klingenden Spitznamen Koko bereitet mir Bohnen mit Würstchen zu. Er stammt aus Sarajevo und gibt mir noch einige Tipps für die Stadt. Hier erfahre ich auch von meinem Freund Andreas, dass er die neuen Schuhe für mich bereits von Iris bekommen hat. Er wird damit am 10.8. abends für ein paar Tage nach Sarajevo kommen und so werden wir gemeinsam ein wenig die Stadt unsicher machen. Zwischen Tusila und Umoljani beginnt es dann leicht zu regnen und ich spüre wie angenehm sich dieser Regen auf meiner Haut anfühlt. Kurz vor Umoljani hört es dann wieder auf zu regnen und der Besitzer des Restaurants Cardak erlaubt mir in seinem schönen Garten zu übernachten. Am Nachmittag und Abend lese ich dann noch das Buch Gittersee von Charlotte fertig. Sehr interessant und gut, nicht umsonst hat es einen 15.000€ dotierten Preis gewonnen. Vielen Dank liebe Charlotte! Dann esse ich noch eine Hühnersuppe und schlüpfe zufrieden in mein Zelt.
03.08. Ich schlafe heute relativ lange und koche mir dann heisses Wasser und esse mein restliches Müsli mit Trockenfrüchten. Da auch mein Zelt durch die Luftfeuchtigkeit vom gestrigen Regen ziemlich nass ist, beschließe ich hier ein wenig länger zu bleiben. So kann alles trocknen bevor ich weiter gehe. Es ist jetzt schon kurz nach 9h, der Kaffee schmeckt und das Zelt ist auch fast schon trocken. Sarajevo, ich komme!
Am Weg nach Sarajevo treffe ich Cat, eine Amerikanerin, die schon seit über 10 Jahren in Sarajevo lebt. Wir unterhalten uns länger und sie gibt mir gute Tipps für die Stadt. Zumittag erreiche ich die Talstation eines Schigebiets wo ich in einem Restaurant Bohneneintopf esse, der hier Grah genannt wird. Unweit von hier haben auch einige Disziplinen während der Winterolympiade 1984 in Sarajevo stattgefunden. Ich besuche das ehemalige Olympiahotel Ignam, das während des Bosnienkrieges zwischen 1992 und 1995 stark zerstört wurde.

Am Nachmittag gehe ich dann entlang einer Straße runter von den Bergen Richtung Sarajevo, das ich von weitem schon sehen kann. Gegen Abend erreiche die Ortschaft Krupac, die sich ca. 15 km außerhalb von Sarajevo befindet. Im Restaurant As esse ich ein gutes Schnitzel mit Champignons und der Kellner verrät mir einen guten Platz zum Zelten. In der Nähe einer Brücke übernachte ich letztlich auf einem öffentlichen Spielplatz und verbringe eine ruhige Nacht hier.
04.08. In der Früh esse ich heute das restliche Brot von gestern und einen Apfel. Dann packe ich meine Sachen und während mein Zelt auf einem Zaun trocknet lasse ich mir in einem Café am Stadtrand einen Kaffee schmecken. Es ist wirklich ein Vagabundenleben, denke ich mir immer wieder. Und wie schön es ist ein Vagabund zu sein… Gegen Mittag erreiche ich dann Sarajevo und beim alten jüdischen Friedhof lege ich in der Nähe der Synagoge eine kurze Pause ein.

Dann tauche ich hinein in die Stadt. Sarajevo wird ja auch oft das ‚Jerusalem von Europa‘ oder das ‚Jerusalem des Balkans‘ genannt. Sarajevo ist eine der wenigen größeren Städte in Europa, in der es Moscheen, orthodoxe und katholische Kirchen und Synagogen im selben Stadtteil gibt. Sarajevo ist die Hauptstadt des Landes Bosnien und Herzegowina und auch das finanzielle und kulturelle Zentrum des Landes. Es war der 28. Juni 1914 als hier in der Nähe der Lateinerbrücke der österreichische Thronfolger und Erzherzog Franz Ferdinand und seine Frau Sophie von Gavrilo Princip, einem jungen bosnischen Serben, erschossen wurde. Dies löste letztlich den 1. Weltkrieg aus, die Folgen sind bekannt. 1984 war Sarajevo Austragungsort der olympischen Winterspiele. Während des Jugoslawienkrieges erlebte die Stadt die längste Belagerung einer Hauptstadt in der Geschichte der modernen Kriegsführung überhaupt, insgesamt 1.425 Tage. Und zwar während des Bosnienkrieges von April 1992 bis Februar 1996. Sarajevo war mit seinen knapp 300.000 Einwohnern 2014 auch Kulturhauptstadt Europas und ist auch Austragungsort eines jährlichen internationalen Filmfestivals. Dieses Jahr findet dieses Festival von 11. bis 18.8., gemeinsam mit Andreas werden wir in dieser Zeit auch hier sein.
Ich habe vier Nächte im Balkan Han Hostel reserviert und ich quartiere mich in einem 8-Bettzimmer für 15€ die Nacht ein. Nach einer Dusche lasse ich mir meine Wäsche waschen. Den Abend verbringe ich in der Altstadt und in der Blind Tiger Cocktail Bar, in der es gute Musik und lokales Bier vom Fass gibt.

05.08. Wie bereits angekündigt regnet es heute früh und so ist es schön angenehm kühl heute morgen. In einer Bäckerei esse ich wieder einmal einen Kornspitz und ein Schokocroissant, bevor ich zum Bahnhof gehe. Hier lerne ich Inaki, einen baskischen Kameramann, kennen. Er kommt gerade von Mostar und wir trinken gemeinsam einen Kaffee.

Dabei erzählt er mir, dass sich am Dach des nahegelegenen Hotels Holiday während des Bosnienkrieges Snipers, also Scharfschützen, der serbischen Republik befunden haben. Schon alles sehr bedenklich, noch keine 30 Jahre her… Ich sitze derzeit in diesem Hotel in der Empfangshalle und schreibe diese Zeilen.
Gesamtkilometer: ca. 8.310
Fazit: Die Via Dinarica ist wunderschön, abenteuerlich und zum Teil herausfordernd zugleich. Es befinden sich nicht viele Wanderer auf diesem Weg zwischen Slowenien und Albanien. Auch die bosnischen Berge sind atemberaubend schön und die Einwohner freundlich und zuvorkommend. Dieses Land hat wohl am meisten vom Jugoslawienkrieg abbekommen, viele zerstörte Häuser erinnern immer noch daran. Es gilt heute offiziell noch immer als ärmstes Land Europas. Die Arbeitslosenquote beträgt an die 40%, wodurch viele, vor allem Jugendliche, ihr Glück im Ausland versuchen. Neben den muslimischen Bosniaken leben in diesem Land auch orthodoxe Serben, katholische Kroaten und Roma. So wünsche ich diesem Land vor allem eines, Frieden…

Johann
Guten Morgen Georg,
Danke für Deinen Bericht aus Bosnien. Er ist wunderschön und traurig zugleich.
Ich wünsche Dir Alles Gute für Deinen weiteren Weg.
LG. Hans
Georg
Guten Morgen Hans,
vielen Dank und stimmt, die jüngere Geschichte dieses Landes stimmt einem auch immer wieder traurig und nachdenklich…
Grüße in die Heimat und auf bald wieder, Georg 🙋♂️👍
Paul Ho
Jorgito. Ich danke dir fuer diesen wiederum interessanten Bericht. Jetzt bist du ja schon bald wieder in A. Pass auf, dort regnet es viel!
Nicht wie hier (Colombia) = sehr heiss und trocken!
Georg
Hola Pablo,
gerne und Du sagst es, im Süden von Österreich und auch in Slowenien haben sie derzeit mehr Wasser als ihnen lieb ist…
Liebe Grüße aus Sarajevo nach Kolumbien, Georg alias Jorgito 🙋♂️👍
Lackner Fritz
Servus Georg
Wie immer liest sich den Bericht sehr Abenteuerlich und spannend.
Ich kann mich ein bisschen in dein Vagabunden Leben hineinversetzten
und werde da nachdenklich was du geschichtlich landschaftlich alles erlebst .
Georg alles gute für deine Weiterreise
Lg.aus St.Hans 🤝😄
Georg
Servus Fritz,
vielen Dank und ja, das Vagabundenleben ist wirklich schön… 🙂 Ich freue mich allerdings auch wieder auf zuhause!
Liebe Grüße aus Sarajevo und alles Gute dir weiter auch, Georg 🙋♂️👍
Holly Fredi
Griass de Georg, habe gerade deinen wie immer wunderschönen Wanderbericht gelesen, schöne Berge und Seen, das Wetter auch so halbwegs. 🤔 Bei uns ein richtiges Sau Wetter, kalt um die 14, 15 Grad, erst ab Dienstag wieder besser, wünsche dir noch eine schöne Blasenfreie 😊Wanderung. Liebe Grüße aus St. Veit Fredi 👍😏
Georg
Griass de Fredi,
vielen Dank und ja, ein blasenfreies Weiterwandern wünsche ich mir auch. Bis jetzt alles bestens mit meinen Füßen, ich glaube sie haben sich schon ein wenig an das Gehen gewöhnt😉
Liebe Grüße aus Sarajevo, Georg 🙋♂️👍