04.06. Frühmorgens esse ich noch einmal im selben kleinen Lokal wie gestern Burek und eine würzige Wurst aus dem Kosovo. Dann mache ich mich auf zu meinem Abstecher zum Ohridsee, dem Grenzsee zwischen Albanien und Nordmazedonien bevor es in die Hauptstadt Tirana geht. Ohrid, am Ohridsee gelegen, war früher das Jerusalem des Balkans. Das vor allem wegen der vielen orthodoxen Kirchen und Klöster, die es dort in der Umgebung gibt. Selbst die beiden Slawenapostel Kyrill und Method sollen dort im 9. Jhdt die Bibel vom Lateinischen in das Slawische übersetzt haben. Dabei entstand auch das kyrillische Alphabet. Also Geschichte genug um mich dorthin auf den Weg zu machen. Ich befinde mich nun auf der historischen Via Ignatia, die in der Antike das damalige Westrom (heutiges Rom) und Ostrom (heutiges Istanbul) verband. Manchmal ist es gut zu gehen auf der Via Ignatia, manchmal muß man sich den Weg suchen.

Nach ca. 15 km zweige ich von der Hauptstraße ab in Richtung Berge. Beim Mittagessen warnt mich ein Englischlehrer vor Bären und Wölfen. Andere Einheimische meinen, dass es kein Problem sei. So ist es auch und entlang einer wunderschönen Bergwelt gelange ich in das kleine Bergdorf Babje, wo ich einige Packerl Chips esse und Cola trinke.

Manchmal merke ich wie ich Salz und Zucker brauche. Dann gehe ich nachmittags bei gutem Wetter weiter und erreiche gegen Abend das Haus Grill Mattia.

Hier will ich nächtigen und es hat zum Glück offen. Ich habe noch nicht den Rucksack abgestellt, als mich jemand vom Nebentisch fragt woher ich komme. ‚Austria‘ lautet dann die Antwort. Er fragt mich in gutem Deutsch, ob ich auch Deutsch könne. Naja, ein bisschen halt, scherze ich…:-) Schnell ist ein Sessel gefunden und ich finde mich wieder mit vier jungen Albanern am Tisch.

Alle sprechen gut Deutsch und arbeiten in Deutschland. Sie stellen am Bau Gerüste auf und sind gerade auf Heimaturlaub hier. Als ich ihnen von meiner Wanderung erzähle, wechselt sich Kopfschütteln mit Bewunderung ab. Oli, einer der beiden Brüder, meint kurze Zeit später, dass ich bei ihm und seinem Bruder Sabri übernachten könne. Sie laden mich auch zum Abendessen ein und während die anderen mit dem Auto nach Hause fahren, gehe ich gemeinsam mit Sabri noch die restlichen 4 km zu Ihnen nach Hause.

Wieder einmal mehr als 40 km bin ich heute gegangen, genau gesagt 44, und es geht mir gut dabei. Auch immer beruhigend zu wissen, dass ich zur Not auch jetzt noch mehr als die üblichen 30 km oder so gehen kann. Zuhause werde ich der Familie vorgestellt und wir verbringen alle einen schönen gemeinsamen Abend.



So gegen 23h gibt es dann noch Reis mit Pljeskavica und Joghurt. Ein Raki, den der Vater selber aus den Trauben brennt, darf natürlich auch nicht fehlen. Gegen Mitternacht gehen dann die Lichter aus.
05.06. Am Morgen trinken wir noch gemeinsam Kaffee auf der Terrasse. Sie haben gemeinsam Grund hier gekauft und ein großes Haus selber gebaut hier, erzählt mir Sabri. So wohnen neben den Eltern auch noch einige Söhne mit ihren Familien in diesem Haus. Oli und Sabri sind heute den letzten Tag hier und müssen sich morgen wieder von der Familie trennen. Ihr Flugzeug geht morgen von Tirana nach Frankfurt. Vielen Dank Euch allen!!! Ihr seid herzlich eingeladen auch bei mir in Österreich solltet ihr einmal mit dem Auto fahren anstatt zu fliegen!


Gegen Mittag erreiche ich die kleine Stadt Prrenjas, wo ich eine Kaffeepause einlege.

Auf mich wartet nun der letzte Anstieg auf über 900 Meter von wo es dann zum Ohridsee runtergeht. Auch eine Eisenbahn hat es hier während des Kommunismus von Tirana zum Ohridsee nach Pogradec gegeben. 2012 wurde diese Strecke aber eingestellt, da das Interesse am Bahnfahren immer mehr abnahm und gleichzeitig die Autos mehr wurden. So gegen 16h erreiche ich dann die höchste Stelle und in der Ferne kann ich bereits den See erkennen.

Wieder entlang der Via Ignatia, die hier zum Teil nicht mehr vorhanden ist, gelange ich runter zum See und der kleinen Ortschaft Lin.




Die Frösche machen hier ein ohrenbetäubendes Konzert und ich genieße den schönen Abend am See. Da die Kirche letztlich doch abgesperrt wird, übernachte ich im ersten Stock auf der Terrasse der örtlichen Moschee. Die Frösche sind mit ihrem Konzert so fleißig und gut in Form, dass ich schließlich meine Ohrenstöpsel raushole…:-)
06.06. So um 6h werde ich munter und ich schaffe es gerade noch ungesehen meine Sachen zu packen.

Kurze Zeit später sitze ich wieder im selben Café wie gestern beim Kaffee und esse die mitgebrachten Speisen von gestern.


Dann gehe ich entlang der Küste bis in die Stadt Pogradec wo ich mich heute im Hotel Enkelana direkt an der Seeufer Promenade einquartiere.


Nach einer Dusche gebe ich meine Wäsche zum Waschen ab und verbringe den Abend am Ufer des Sees.

Pogradec gefällt mir gut. Schön gelegen am See und noch vom großen Tourismus verschont. Ich werde wohl noch eine Nacht hierbleiben.

07.06. Nach dem Frühstück entschliesse ich mich spontan mit einem Bus in die ca. 40 km entfernte Stadt Korça zu fahren. Ein Fotografiemuseum und die örtliche Brauerei haben Interesse in mir geweckt…:-) Der Kleinbus bleibt am Weg nach Korça immer wieder stehen, Leute steigen ein und aus und letztlich erreiche ich um ca. 10h die Stadt. Am Weg ins Zentrum komme ich beim alten Markt vorbei wo viel Handwerk betrieben wird und es auch einige Cafés gibt.

Die Stadt besteht aus vielen kleinen und niedrigen Häusern, die durch kleine gepflasterte Gassen erreichbar sind.

Mehrere breite, mit Bäumen begrenzte Boulevards führen in das Stadtzentrum, in der sich unter anderem auch das Fotografiemuseum befindet. Es ist dem albanisch-amerikanischen Fotografen Gjon Mili gewidmet und wurde erst vor 4 Jahren eröffnet. Gjon Mili wanderte noch vor dem Kommunismus nach Rumänien und später nach Amerika aus. Er durfte später während des Kommunismus unter Enver Hoxha nie mehr in sein Heimatland einreisen. Vor allem die Stroboskopfotografie machte ihn berühmt, mittels der er die einzelnen Phasen einer schnellen Bewegung in einem Bild vereinen konnte.



Danach schaue ich mir auch noch die Brauerei in Korça an und mache in einem angrenzenden Biergarten Mittagspause.


Am Weg zurück zur Busstation mache ich im alten Basar noch eine kurze Eispause bevor wir wieder zurück nach Pogradec fahren. Am Abend esse ich hier in einem Fischrestaurant eine Ohrid Forelle, hier auch Koran genannt. Das Fleisch ist rosa und der Fisch schmeckt vorzüglich.

Den Abend verbringe ich an der Uferpromenade und genieße die schöne Stimmung am See.

08.06. Heute bringt mich meine Umrundung des Ohridsees wieder zurück nach Nordmazedonien, wo ich letztes Jahr schon am Weg nach Jerusalem durchgekommen bin. Nach einem kurzen Aufenthalt im Drilon Nationalpark stehe ich um ca. 10h wieder auf nordmazedonischen Boden.


Nur unweit der Grenze befindet sich in Nordmazedonien das Kloster Sveti Naum, das ich als erstes besuche. Es ist dies ein am Ende des 9. Jhdts vom heiligen Naum gegründetes Kloster und auch nach ihm benannt.



Das Kloster ist zusammen mit der Stadt Ohrid, dem Ohridsee und dessen Umgebung eine Stätte des UNESCO-Welterbes. Hier befindet sich auch einer der Zuflüsse des Ohridsees und es werden auch Bootstouren zu den Quellen angeboten, was ich allerdings nicht mache. Anstatt dessen esse ich in einem der Restaurant Bohneneintopf und fahre dann mit einem Ausflugsschiff mit in die Stadt Ohrid.

Ohrid war vor ca. 1.000 Jahren eines der Zentren der orthodoxen Kirche am Balkan. Viele Gelehrte und Geistliche waren hier vor vielen Jahren aktiv und hinterließen ihre Spuren. Allen voran der heilige Naum (nach dem ja das Kloster Sveti Naum benannt ist), die Gebrüder und als Slawenaposteln bekannten Kyrill und Method, der heilige Clemens und viele mehr. Ich steuere als erstes das Old Town Hostel an, das sich, wie der Name schon sagt, in der Altstadt von Ohrid befindet. Es sei gerade noch ein Bettchen für eine Nacht frei, wie mir Natascha, die freundliche Betreiberin der Unterkunft, mitteilt. Sollte aber jemand in letzter Minute doch absagen, könne ich natürlich auch länger bleiben, sonst finden wir auch noch eine andere Lösung im Aufenthaltsraum. Das ist ein Angebot und nachdem ich meine Sachen verstaut habe, verbringe ich den Abend in der Stadt und am Seeufer. Als ich zurück komme, empfängt mich Charlie, ein Mitarbeiter des Hostels, schon mit den Worten ‚Good news George‘. Jemand hat tatsächlich abgesagt und so verlängere ich gleich um zwei weitere Nächte. Es ist ein historischer Ort und es gibt viel zu tun und zu sehen hier.
09.06. Da es bereits um 5h früh hell wird und das 4-Bett Zimmer keinen Vorhang hat, werde auch ich um diese Zeit munter. Frühmorgens mache ich mich also zu einem Morgenspaziergang durch diese Stadt auf und genieße in aller Ruhe und so gut wie alleine die Sehenswürdigkeiten dieser Stadt.



Um ca. 8h kaufe ich mir in einem Lebensmittelladen drei Simits, Wasser und einen Automatencafe, das ich alles alleine im römischen Theater verspeise.


Erst als um ca. 9h die ersten Touristen auftauchen, setze ich mich in ein Café und lasse mir einen guten Cappuccino schmecken. ‚Ohrid hat soviele Kirchen wie das Jahr Tage hat‘ wird gesagt, viel fehlt nicht davon… 🙂 Aber alle sehr schön! Gegen 11h schaue ich mir noch das Nationaltheater an, in dem früher eine wohlhabende Familie aus Ohrid gewohnt hat. Zumittag esse ich noch einmal wie gestern Pljeskavica mit geschmolzenem Käse, eine Spezialität, die es angeblich nur hier gibt. Ich glaube das natürlich… 🙂

Derzeit mache ich gerade im Hostel eine Mittagspause und setze meine Besichtigung fort wenn es wieder etwas kühler ist. Für Abends bin ich heute mit Franziska aus Zürich verabredet. Sie ist mit dem Rad hier unterwegs und bei einem gemeinsamen Abendessen tauschen wir unsere Erfahrungen aus.

10.06. Auch heute stehe ich wieder früh auf und sehe mir noch einmal die Sankt Clemenskirche etwas genauer an.

Dabei lerne ich eine Amerikanerin kennen mit der ich dann auch noch pünktlich um 9h die Burg von Ohrid besichtige. Wunderschöne Aussicht von da oben… Während Joy, die Amerikanerin, mit dem Schiff nach Sveti Naum fährt, besichtige ich heute die Heilige Johanneskirche auch von innen.

Am Rückweg in die Stadt schaue ich mir dann auch noch einmal die Sophienkirche von innen an. Schon wunderschöne Freskomalerei, die ich auf mich wirken lasse. Den Nachmittag raste ich und schaue mir das Tennisfinale der Frauen bei den French Open an. Die Polin Iga Swiatek (Weltranglistenerste) gewinnt in einem spannendem Match knapp in 3 Sätzen gegen die Tschechin Karoline Muchova (Nr. 48 der Welt). Am Abend bezahle ich bei Charlie, dem Brasilianer, die Unterkunft für die letzten 3 Nächte, da ich morgen früh wieder die Seeumrundung fortsetzen werde und ich ihn nicht am Morgen aufwecken möchte.
11.06. In einer Bäckerei kaufe ich mir ein Schokocroissant, das ich um ca. 6h morgens in einem Café mit Einheimischen esse. Dann geht es relativ flach und gut voran und nach ca. 3 Stunden gelange ich nach Struga, wo ich direkt am See wieder eine Pause einlege.

Hier rufe ich dann auch Frau Muttern zurück, die gestern einmal ‚angeklopft‘ hat. Alles in bester Ordnung. Sie fährt bereits wieder mit der Scheibtruhe im Garten, nicht zu stoppen diese Frau… :-))) In der nächsten Ortschaft Kalista mache ich dann Mittagspause bevor ich so um ca. 15h in die beschauliche Ortschaft Radozda komme.


Die Grenze zu Albanien, die ich heute noch überqueren möchte, ist hier nur mehr einige Kilometer entfernt. Die Kellnerin in einem der Restaurants meint man könne hier zu Fuß nicht mehr auf kleineren Wegen weitergehen. Ca. 5 km wieder zurück gehen, meint sie, wäre die einzige Möglichkeit. Nur die Schmuggler gehen diese Wege und das Militär wird mich aufhalten. Mehr Informationen brauche ich natürlich nicht um zu wissen, dass ich genau hier weitergehen werde. Völlig unbeschadet und auf schönen Pfaden erreiche ich nach ca. 1,5 Stunden die Grenze nach Albanien.

Irgendwie wieder ein gutes Gefühl in dieses Land zurück zu kehren, ich fühle mich hier irgendwie wohler als in Nordmazedonien. Ich beschließe den letzten Abend am See noch einmal in Lin zu verbringen. Genau dort, wo ich vor ca. einer Woche den ersten Abend an diesem wunderschönen See verbrachte. Ich esse noch einmal eine Ohridforelle und lerne dabei zwei Salzburger kennen, die mit ihren Motorrädern unterwegs sind. Gemeinsam mit Helmut aus der Stadt Salzburg und Gerald aus Bischofshofen verbringen ich einen schönen gemeinsamen Abend am See bevor wir schlafen gehen. ‚Mein‘ Schlafplatz bei der Moschee wie letzte Woche erscheint dieses mal leider nicht so günstig weil noch reger Verkehr herrscht so um 22h. So finde ich beim Ortsausgang noch ein passendes Platzerl in einem Rohbau, natürlich mit Seeblick und Froschgequacke… 🙂
12.06. Ein Hund weckt mich heute früher als gewollt auf und so sitze ich bereits vor 6h morgens im selben Lokal wie gestern mit meinem gepackten Rucksack bei einem Kaffee und Brot vom Bäcker. Ich lasse dann meinen Rucksack im Lokal und umrunde noch einmal die Halbinsel von Lin, wunderschöne Gegend hier. Als ich wieder in den Ort Lin zurückkomme, entdecke ich in einem der Gästehäuser die beiden Motorräder von Helmut und Gerald. Gemeinsam trinken wir noch einen Kaffee auf ihrer Terrasse bevor wir uns verabschieden.

Ich wünsche euch beiden eine gute Heimreise und vielen Dank für die Einladung auf einen Kaffee! Am späten Vormittag erreiche ich dann die Ortschaft Prrenjas, wo ich im selben Café wie beim Hingehen eine Pause einlege. Es ist für die nächsten Tage wieder schlechteres Wetter angesagt und so beschließe ich, beim Rückweg nach Elbasan dieses Mal auf der Straße zu bleiben.

Gegen Abend erreiche ich dann die Stadt Librasht.

Nach einer Tave Kosi suche ich mir kurz vor Einbruch der Dunkelheit einen geeigneten Schlafplatz und werde wieder einmal bei einer Schule fündig. Die jungen Buben beobachten mich natürlich genau wie ich mich beim überdachten Eingang einrichte.

Nachdem auch das Securitypersonal sein OK gibt, steht einer ruhigen Nacht nichts mehr im Weg. Kurz vor dem Einschlafen bringen mir die Buben auch noch Essen und Trinken vorbei. Auch hier unglaubliche Hilfsbereitschaft und Gastfreundschaft.
13.06. Nach dem ich gut geschlafen habe, werde ich heute mit dem ersten Tageslicht bereits um 04:20 munter und die Vogerl singen mir ein Gute Morgen Lied. Ich packe meine Sachen zusammen und frühstücke das Brot, die Tomaten und die Sauce Tsatsiki, die mir die Buben gestern Abend noch vorbei gebracht haben.

Nach einem kleinen Espresso am Stadtplatz gehe ich heute dann meistens entlang der Hauptstraße wieder zurück nach Elbasan wo ich um ca. 15h ankomme. Da ich wieder einmal eine Dusche brauche, quartiere ich mich wieder so wie vor ca. 10 Tagen im Hotel Admiral ein. Ich wasche meine Wäsche und lasse mir dann in der Stadt von einer Näherin meine Gamaschen nähen. Derzeit erhole ich mich gerade im Hotelzimmer und werde morgen weiter Richtung Hauptstadt Tirana gehen.

In Tirana bekomme ich ja in den nächsten Tagen wieder einmal Besuch von Andreas aus Wien, der mir u.a. ein neues Paar Schuhe, eine Hirschtalgcreme und einen Moskitospray mitbringt. Die neuen Schuhe sind eine absolute Notwendigkeit, vor allem wenn ich an meine weiteren Etappen Richtung Montenegro und den Bergen denke.
14.06. Noch einmal lasse ich mir Käse Burek in einem kleinen Laden schmecken, bevor ich mich ein wenig im Bahnhofsgelände von Elbasan umsehe. Ein Mechaniker, der neben der Zugstation arbeitet und gut Englisch spricht, versichert mir, dass an einem Sonntag immer noch ein Zug um 06:30 nach Durres fährt und am Nachmittag wieder zurück. Also ganz lahm gelegt ist der Zugverkehr in Albanien doch noch nicht.

Wobei Tirana doch derzeit den Ruf ‚genießt‘, die einzige Hauptstadt Europas ohne Zugbahnhof zu sein. Das Bahnhofsgelände von Tirana musste vor einigen Jahren einem Boulevard weichen. Ca. 8km außerhalb von Elbasan werde ich in einem Restaurant zu einem zweiten Frühstück mit Burek, Milch und Cola eingeladen. Dann gehe ich auf kleinen Wegen entlang des Kushja Flusses das Tal hinauf Richtung Norden und Tirana. Am Weg hinauf zum Pass fülle ich immer wieder meine Wasserflasche mit gutem und kaltem Wasser auf. Das Wasser hier in Albanien schmeckt ausgezeichnet, weil es von den Bergen kommt. Warum habe ich wohl noch kein schlechtes Bier in Albanien getrunken? 🙂 Die verschiedenen Biersorten Korça, Elbar, Stella, etc schmecken allesamt sehr gut. Über den Pass auf einer Höhe von mehr als 600 Metern kann ich in weiter Ferne schon die Hauptstadt des Landes Tirana ausmachen. Nach einer kurzen Pause hier oben gehe ich dann in die Ortschaft Krrabe runter. In einem Markt kaufe ich Brot, Wurst, Käse und eine Tomate und esse es in einem Café, wo ich eine Cola bestelle. Auf meinem weiteren Weg gerate ich am späten Nachmittag ungewollt in ein militärisches Sperrgebiet und manchmal ist der Weg so verwachsen, dass ich überlege umzukehren. Nach einem kurzen Ausflug in den albanischen ‚Dschungel‘ erreiche ich dann doch wieder einen Weg, der mich wieder gut zur Hauptstraße nach Tirana zurück bringt.



Im Restaurant Salleku stärke ich mich mit einem offenen Budweiser Bier und einer Pizza. Der Kellner organisiert mir dann auch ein nettes Plätzchen für mein Zelt, das ich gerne annehme.
15.06. Heute startet der Regen einmal völlig unüblich schon am frühen Morgen. Als würde er wissen, dass er mich so mit meinem Zelt erwischt… 🙂 Also bringe ich zuerst alle Sachen aus dem Zelt in das Trockene der überdachten Terrasse des Lokals und frühstücke einmal. Während einer kurzen Regenpause baue ich dann auch noch das nasse Zelt ab und verstaue es in einem separaten Plastiksackerl in meinem Rucksack. Gegen Mittag erreiche ich dann den großen Stadtpark von Tirana, wo ich derzeit in einem Café meine Sachen zum Trocknen ausgelegt habe.

Gesamtkilometer: ca. 7.660
Fazit: Der Abstecher zum Ohridsee hat sich allemal gelohnt und ich habe Lust am Mäandern bekommen. Der See lag ja nicht direkt auf meiner Route in die Hauptstadt Tirana und nach Hause. Von den Erlebnissen, Bekanntschaften, usw war es vielleicht der bisher schönste Teil, den ich in Albanien kennengelernt habe. Unglaublich auch, dass es für viele Jugendliche hier im Land keine Arbeit gibt und daher mehr als die Hälfte der jungen Menschen ihr Glück im Ausland versuchen. Wenn auch nur für ein paar Jahre, um genügend Geld zu verdienen und sich damit in Albanien eine eigene Existenz aufzubauen. Wie die beiden jungen Männer Oli und Sabri, die derzeit in Deutschland Gerüste aufstellen um später wieder in ihre Heimat zu ihren Familien und Freunden zurückzukehren. Man sieht die Dinge schon mit anderen Augen wenn Du solche Geschichten hörst und miterlebst…
Ich freue mich jetzt auf ein paar schöne und erholsame Tage in Tirana mit meinem Freund Andreas. Und auch meine Füße werden sich freuen, da sie ja neuen Untersatz bekommen.

christoph
Bin immer wieder begeistert von deinen informativen begeisternden Reiseberichten. DANKE. Und alles Gute auf deinem weiteren Weg.
Georg
Vielen Dank lieber Christoph 🙏🙏🙏
Fredi
Hallo Georg, wünsche dir einen wunderschönen Sonntag, so wie bei uns. Die Bier Sorten scheintst du ja alle zu kennen 😅🍻Viel Glück mit den neuen Schuhen 🥾und weiterhin alles Gute auf deiner Reise 👣wünscht dir Fredi 👍
Georg
Hallo Fredi,
vielen Dank und ja, schön langsam hab ich mich durchgekostet bei den Bieren in Albanien😀🍻
Grüße aus Tirana und dir auch weiter alles Gute, Georg 🙋♂️✌️
Gerald Altmann
Hallo Georg ich kann nicht mehr sagen als einfach nur SUPER 👍👍
Georg
Vielen Dank Gerald🙏👍
Franziska
Lieber Georg, was für ein toller und schön illustrierter Bericht! Hat mich sehr gefreut, dass sich unsere Wege in Ohrid gekreuzt haben. Vielleicht geschieht das ja nochmals auf dem Balkan oder später in unserer Heimat. Wünsche dir weiterhin eine wunderbare Reise, gutes Marschieren und endlich besseres Wetter- ich habe den täglichen Regen etwas gesehen… Liebe Grüsse, Franziska (gerade in Berat)
Georg
Liebe Franziska,
vielen Dank und hat mich auch gefreut Dich in Ohrid kennen zu lernen.
Wünsche Dir eine schöne Zeit in Berat auch und eine gute Weiterfahrt. Vielleicht sehen wir uns ja wirklich noch einmal hier im Balkan oder sonst halt wieder zuhause, wir bleiben in Kontakt.
Liebe Grüße und alles Gute dir weiter auch, Georg.
Iris Dekan
Tolle Impressionen! Sehr archaisch. Ich wünsche dir eine wundervolle Weiterwanderung!
Georg
Vielen Dank liebe Iris🙏👍
Sian R
Great stories, beautiful photos. As always.
Just a reminder – as you’re getting closer to the sea, stock up on clove oil to keep away the mosquitos and other biters. (Except for bears; it doesn’t keep them away.)
Happy sauntering…
Georg
Thanks Mother Courage alias happy half time saunterer,
still have a full bottle of Clove oil and a small piece of it is always in one of my pockets, just yesterday I used it again as the flies began really flirting with me…:-)
Actually I will not come very close to the sea this time, too hot and crowded for me there during July and August. Will spend the summer more up in the mountains in Albania and later then in Montenegro.
Greetings from a small village only 25 km away from Tirana, Georg, the full time saunterer🙋♂️✌️