SLOWENIEN – Teil 2 (Laibach – Bled)

13.9. Den heutigen Tag durchstreife ich die Altstadt von Laibach. Für mich ist Laibach (slowenisch: Ljubljana) eine der schönsten Städte Europas. Wunderschön die Häuser und engen Gassen und inmitten die hoch über der Stadt ragende Burg.

Burgturm von Laibach
Blick auf Laibach – vom Burgberg

Das Preisniveau ist natürlich auch gewöhnungsbedürftig, aber wahrscheinlich eh gut so als Vorbereitung für Zuhause.

14.9. Happy birthday! Heute habe ich Geburtstag und so lasse ich mir am Hauptplatz einen Cappuccino und Mehlspeisen von der Bäckerei schmecken. Dann fahre ich in den 11. Stock des Scyscrapper Gebäudes und schaue mir die Stadt von hier oben an.

Blick auf die Stadt Laibach – vom 11. Stock des Scyscrapper Gebäudes

Nach einem Spaziergang im nahegelegenen Tivoli Park esse ich Cevapi im Restaurant ‚Sarajevo 84‘ und trinke ein Sarajevsko Bier.

Im Tivoli Park in Laibach
Cevapi und ein Sarajevsko Bier im Restaurant ‚Sarajevo 84‘ – mein Geburtstagsessen
Parlamentsgebäude in Laibach
Oper von Laibach

Bosnien lässt mich noch nicht ganz los wie ich merke. Zur Zeit sitze ich im Café Lolita, eine Empfehlung von Martina, und schreibe diese Zeilen. Das Café ist definitiv dem Geburtstag würdig..:-) Auch mit Frau Mutter telefoniere ich, alles bestens, die neue Waschmaschine läuft und ich werde den Tag genießen.

Im Café Lolita – der Cappuccino schmeckt hervorragend!

Im Cafe Lolita bleibe ich dann den ganzen Nachmittag sitzen und plane meine Route von hier nach Hause. Das Wetter muss natürlich auch mitspielen… Am Abend lerne ich dann noch Ralf, einen Vorarlberger kennen und er gibt mir einige Tipps für den Triglav.

15.9. Heute mache ich einen kleinen Ausflug zur Postojna Tropfsteinhöhle. Ein Bus bringt mich vom Busbahnhof in ca. 40 Minuten von Laibach in die Ortschaft Postojna, von wo ich nach weiteren ca. 20 Minuten zu Fuß beim Höhleneingang ankomme. Gemeinsam mit anderen deutschsprachigen Touristen bringt uns Micha, unser slowenischer guide, in gutem Deutsch die Besonderheiten dieser Tropfsteinhöhle näher.

Micha, der Mann in Orange, führt uns durch die Postojna Tropfsteinhöhle

Die Postojna Höhle ist die zweitgrößte ihrer Art in Slowenien und ist bereits seit über 200 Jahren für den Tourismus geöffnet. Selbst Kaiser Franzl war seinerzeit schon hier, damals wurden die Höhlen noch mit Kerzen ausgeleuchtet.

Grottenolme werden bis zu 100 Jahre alt und leben nach wie vor im Fluss unterhalb der Postojna Höhle.

Nach knappen zwei Stunden bringt uns ein kleiner Zug wieder ans Tageslicht. Micha scherzt und meint dies sei die einzige U-Bahn in Slowenien…:-)

Da ich schon hier bin und noch Zeit bleibt, schaue ich mir auch die ca. 10 km entfernte Höhlenburg Lueg (slowenisch: Höhlenburg Predjama) an. Die aus dem 12. Jhdt stammende Burg diente vielen als letzte Zuflucht.

Höhlenburg Lueg aus dem 12. Jhdt

Am späten Nachmittag kehre ich wieder zurück nach Laibach und ich verbringe den Abend wieder auf dem Burgberg. Als ich so um 21h zurück in die Unterkunft komme ist es mir doch noch zu früh zum Bettgehen. So gehe ich noch in die Metelkova Straße, wo es in einem der Bars Hardrock Livemusik gibt. Laibach ist nicht nur brav… 🙂

Schweres Metall in der Metelkova Straße in Laibach

16.9. Heute morgen dröhnen mir immer noch die Ohren von gestern und nach einer Dusche frühstücke ich wo? In einem Hofer Markt…:-) Dann gehe ich noch einmal auf die Burg und genieße vom Burgturm die schöne Aussicht über die Stadt.

Blick vom Burgturm auf die Stadt Laibach und den dahinter liegenden Julischen Alpen

Zumittag esse ich am Markt Nektarinen bevor ich am Nachmittag noch einmal durch die Stadt gehe. So statte ich der National- und Universitätsbibliothek von Slowenien einen Besuch ab.

Lesesaal in der von Architekt Plecnik entworfenen National- und Universitätsbibliothek von Slowenien, in Laibach

Sie wurde von dem in Laibach geborenen Architekten Joze Plecnik in den Jahren zwischen 1936 und 1941 erbaut. Die Gebäude, die er hauptsächlich so in den 1920er und 1930er Jahren in Ljubljana erbauen ließ, wurden 2021 von der UNESCO in die Liste des Welterbes aufgenommen. Derzeit sitze ich in einem kleinen Café entlang der Laibach und erhole mich noch ein wenig von der Stadtbesichtigung. Morgen wird meine Wanderung Richtung Norden und Österreich weitergehen.

17.9. Als der Rest des Zimmers noch schläft, verlasse ich ohne viel Lärm zu machen die Unterkunft und nach ca. 1 Stunde frühstücke ich in einer Bäckerei. Burek mit Käse gefüllt, wie so oft schon auf meiner Wanderung. Bin schon gespannt ob mir die zuhause abgehen werden.

Abmarsch von Laibach – Avstrija ist bereits auf den Wegschildern angeschrieben

Unterwegs esse ich mitgebrachte Mehlspeisen aus Topfen, schon lange nicht mehr gehabt. Am frühen Nachmittag erreiche ich dann die kleine Stadt Bischoflack, auf slowenisch Skofja Loka. Mir wurde diese kleine Stadt von der Rezeptionistin in Laibach empfohlen und absolut zurecht. Ein total liebes und kleines Städtchen mit einem wunderschönen Stadtplatz und einer über der Stadt liegenden Burg.

Rast in Bischoflack, Skofja Loka

Nach einer Pause mit gutem Pistazien- und Schokoeis schaue ich mir dann auch noch die Burg an bevor ich weiterziehe.

Burg in Bischoflack

Ich gehe jetzt meist flussaufwärts der Save entlang und erreiche gegen Abend die Stadt Krajn, auf deutsch Oberkrain. Auch die bekannten Volksmusikanten ‚Oberkrainer‘ sind aus dieser Gegend und ich höre mir als Erinnerung in einem Café das bekannte Trompetensolo an. An den Nebentischen wird höflich geschmunzelt… 🙂 Letztlich finde ich wieder an der Rückseite einer Kirche ein geeignetes Platzerl und ich verbringe eine ruhige Nacht auf meiner Isomatte.

18.9. Am Morgen wecken mich die Kirchenglocken auf und so sitze ich wieder früh in einer Bäckerei. Ich erfreue mich der guten Mehlspeisen, die mich immer mehr wieder an zuhause erinnern. Oberkrain selber ist schon eine etwas größere Stadt und nach einer kurzen Kaffeepause geht es wieder weiter Richtung Norden. Entlang der Save sehe ich jetzt öfters auch noch Schäden vom starken Hochwasser Anfang August diesen Jahres. Weggeschwemmte Brücken, Brückenteile oder einfach nur entwurzelte Bäume, die im Fluss liegen.

Zum Teil eingestürzte Brücke über die Save – zwischen Laibach und Bled

Laut einer Kellnerin wird es noch ein bis zwei Jahre dauern, bis wieder alles so ist wie vorher. Seit ich von Kroatien nach Slowenien gekommen bin, gibt es überall viele Burgen, die von den Hügeln herunterschauen.

Manchmal sehe ich auch Pickerl dieses Weges… Der slowenische Teil des Jakobswegs führt auch hier vorbei Richtung Spanien und Santiago de Compostela

Auch ist Slowenien für mich das best entwickeltste Land aller sechs ehemaligen jugoslawischen Teilrepubliken. In Radmannsdorf (slowenisch Radofljica), einer ebenfalls sehr hübschen Stadt, mache ich zumittags noch eine Pause bevor ich gegen Abend in der Stadt Bled ankomme.

Stadtplatz in Radmannsdorf, auf slowenisch Radofljica

Bled ist wohl Touristenattraktion Nummer 1 in Slowenien, dementsprechend geschäftig ist hier auch der Betrieb. Bled liegt direkt am Bledersee und ist vor allem für die Burg bekannt, die von einem über 100 Meter hohen Felsen herunterragt.

Burg Bled, früher auch Burg Feldes genannt – Papierdruck in der Burg Bled

Ich kaufe mir in einem Supermarkt eine Dose slowenisches Lasko Bier und ein großes Sandwich, das ich direkt am See verdrücke. Hier befindet sich auch ein deutscher Angler und er meint, dass hier schon öfters Leute im Freien geschlafen haben. Zweimal braucht er mir das nicht sagen und so schlafe ich unter einem Vordach mit See- und Burgblick. Das Vordach war heute Abend besonders wichtig weil es sich in der Nacht ordentlich eingeregnet hat.

Blick auf die Insel im Bleder See – von der Burg aus gesehen

19.9. Der Fischer ist schon vor mir auf den Beinen und am Morgen erzählt er mir, dass hier im See noch viele Arten von Fischen, wie Karpfen, etc im See leben. Eine Tageskarte zum Fischen kostet allerdings 60€, auch nicht schlecht… In einer Bäckerei frühstücke ich und die Verkäuferin erlaubt mir den Rucksack tagsüber bei ihr zu lassen. So kann ich mir schön und ohne Gepäck die Burg anschauen und eine Seerunde machen.

Runde um den Bleder See mit Blick auf die Burg links und die Insel, der einzigen Insel Sloweniens

Am späten Nachmittag hole ich mir den Rucksack wieder ab und sitze gerade in einem Café in Bled wo ich diese Zeilen schreibe. Morgen geht es weiter Richtung Norden und Kärnten. Österreich, ich komme! 😉🙋‍♂️

Gesamtkilometerca. 8.980

Fazit: Wunderschön ist auch das Land Slowenien sowie der gesamte Balkan. Slowenien ist wohl das best entwickeltste Land der ehemaligen 6 jugoslawischen Teilrepubliken, auch die Kultur und Mentalität der Leute ist eher schon den nördlichen Ländern ähnlich. Laibach ist eine ausgesprochen schöne Stadt! So kann ich nur Dankeschön sagen diesem Land und dem Balkan insgesamt, er hat mir nur Gutes erfahren lassen.

12 Kommentare

    Kurt Schöftner

    Alles gute zum Geburtstag lieber Georg!!!🙋‍♂️🤓
    Liebe Grüße von Kurti🥂
    P.S.: Bitte wieder schreiben, wann du einen Vortrag von der Reise machst!

      Georg

      Vielen Dank lieber Kurt🙏
      Und sollte es einen Vortrag geben, informiere ich Dich natürlich gerne.
      Liebe Grüße aus dem Mölltal, Georg 🙋‍♂️👣

    Herbert schauer

    Hallo Georg,
    Nachträglich alles Gute zum Geburtstag.
    Ich wünsche dir eine schönen restlichen Reiseverlauf durch Österreich ins gelobte Land „Mühlviertel “
    Wir freuen uns schon wieder wenn du beim nächsten FC Abend teilnehmen kannst.
    Vielleicht bist du ja schon zu Hause wenn unsere Ausstellung in der Raika eröffnet wird- 5.10. und du dabei sein könntest.
    Glg Herbert

      Georg

      Hallo Herbert,
      vielen Dank für die Glückwünsche und ja, das ‚gelobte Land Mühlviertel‘ ist jetzt nicht mehr so weit entfernt…
      Auch ich freue mich schon wieder auf ein Wiedersehen mit Dir und Euch bei einem der nächsten Fotoclub Abende in Bad Leonfelden. Zur Eröffnung Eurer Ausstellung anlässlich des 40 Jahre Jubiläums des Fotoclubs am 5. Oktober wird es sich leider nicht ausgehen. Wünsche euch dabei aber viel Erfolg!!!
      Liebe Grüße und auf bald wieder, Georg 🙋‍♂️👣

    Fredi

    Hallo Georg, wünsche dir alles alles Gute zum Geburtstag 👍🍻du hast wieder viel gesehen und es geht dir gut, du kommst der Heimat wieder ein Stück näher, wünsche dir auf deiner Heimreise noch alles Gute.😏 LGr Fredi

      Georg

      Hallo Fredi,
      vielen Dank für die Glückwünsche und ja, jetzt rückt die Heimat näher…
      Liebe Grüße und alles Gute dir weiter auch, Georg 🤞🙋‍♂️

    Sian (Kiwi girl)

    Oh Georg, I missed your birthday. I’m so sorry. Too many problems put it right out of my mind. (My phone died – and these days you can’t go anywhere non-digitally, so had to get a new phone and re-book my flight for tomorrow.)
    I see you had a good time though. 🙂
    I’m sure you remember your birthday in Sanliurfa, where hopefully I’ll be in about a week from now. But first, Istanbul then the train to Diyarbakir – and Mardin. All places we went together.
    I’m still following your journey with interest. – and a certain amount of envy, too. Take care – and enjoy these last few weeks.

      Georg

      Hello Sian alias Kiwi girl,
      thank you very much for your birthday wishes and yes, I had a wonderful and lovely day in Ljubljana.
      Wish you can sort out your problems soon and make sure you also make a stop over in Diyarbakir… 🙂
      Greetings from a small slovenian town and save travels, Georg, the holy green one🙋‍♂️🤞

    Sven

    Hallo Schorschi,
    jetzt hätte ich es fast übersehen:
    Ich wünsche Dir nachträglich alles Liebe und Gute zu Deinem Geburtstag 🌷🌷🥂🍾.
    Damals in Laibach dachte ich, dass das Gebäude mit den vielen Nackten am Eingang ein Club ist. Dabei ist es das Parlament …😜
    Könnte es sein, dass Du im Laufe des Oktober wieder im Mühlviertel eintrifft?
    Bis dann und
    ❤️liche Grüße
    Sven

      Georg

      Hallo Sven,
      vielen Dank für die Glückwünsche 🙏🙏🙏
      Das Parlamentsgebäude ist in irgendeiner Form eh ein Club, nur halt ein anderer als du meintest. So schlecht bist du dann also mit deiner Schätzung eh gar nicht gelegen… 🙂
      Und ja, es könnte gut sein, dass ich im Oktober wieder im Mühlviertel eintreffe. Wahrscheinlich werde ich eh wieder über die Gis gehen…:-) Liebe Grüße aus Laibach, Georg 🙋‍♂️🤞

    Alfred Roland

    🍀Herzlichen Glückwunsch noch zu Deinem Geburtstag ♥️🎺🎷🥁🎶👏🎂 und genieße Laibach 💓 a gute Wanderung wünsche ich Dir auch über die Alpen bis zum Schallenberg 🙄🏃‍♂️👣🍁 lieben Gruß aus Linz Alfred

      Georg

      Vielen Dank für die Glückwünsche lieber Alfred 🙏🙏🙏
      Und ja, ich hoffe auch die letzten Kilometer nach Hause auf gutes Wetter.
      Liebe Grüße aus Laibach und alles Gute dir weiter auch, Georg 🙋‍♂️👍

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