KROATIEN – Teil 2 / SLOWENIEN – Teil 1 (Zagreb – Laibach (Ljubljana))

4.9. Der Dolac Markt inmitten der Stadt Zagreb ist der ideale Platz um anzukommen, ein wenig zu verschnaufen und Leute zu beobachten. Noch immer gehen mir die Worte von Diana, unserem guide während der kostenlosen Stadtführung, durch den Kopf. Ca. 1. Mio. Einwohner hat die Stadt, Kroatien selber so um die 3,6 Mio. Ca. 82% der Einwohner sind römisch katholisch, Tendenz sinkend aufgrund der Zuwanderung.

Unsere Stadtführerin Diana in ihrem Element – hier vor der St. Markus Kirche in der Oberstadt von Zagreb

Im Jahr 2020 hat es im März hier in Zagreb und in Kroatien zwei Erdbeben der Stärke 6 auf der Richterskala gegeben. In den Medien hatten wir damals ein anderes Thema… 🙂 Aufgrund der Erdbeben vor drei Jahren sind auch fast alle Kirchen und Klöster eingerüstet und müssen renoviert werden.

Auch die Kathedrale von Zagreb blieb von dem Erdbeben 2020 nicht verschont…

Der Eintritt ist daher erst wieder in ein paar Jahren möglich, wie uns Diana verspricht. Mich stört es nicht wirklich, da ich am Balkan wirklich schon sehr viele Gotteshäuser von innen sehen konnte. Am Nachmittag gehe ich dann noch eine Runde durch die Stadt bis zum Zugbahnhof, der nur ca. 1 km vom Stadtzentrum entfernt ist.

Nationalbank von Kroatien
Statue des Königs Tomislav, erster König der Kroaten im 10 Jhdt. n. Chr. – am Bahnhof von Zagreb

Am Abend koche ich mir in der Unterkunft Spaghetti mit Sugo und Parmesan vom Markt und lasse mir eine Flasche Pan Bier schmecken. Nudeln gehen wirklich immer und die kann sogar ich machen… 🙂

5.9. Heute morgen gibt es bereits um 7h Frühstück und ich schlage mir mein Bäuchlein mit Müsli, Banane und verschiedenen Broten mit Salami und Käse voll. Dann mache ich mich auf den Weg zum Technischen Museum, das nach Nikola Tesla, dem Erfinder des Wechselstroms, benannt ist.

Statue von Nikola Tesla, dem Erfinder des Wechselstroms.

Ich verbringe den ganzen Vormittag drinnen und um ca. 13h setze ich mich in ein Café und telefoniere wieder einmal mit zuhause.

Im Technischen Museum (Nikola Tesla Museum) von Zagreb

Nach ca. zwei Stunden Pause gehe ich wieder in die Stadt zurück. Ich gehe noch einmal dieselbe Tour wie bei der Stadtführung, nur jetzt alleine. Und so habe ich jetzt mehr Zeit mir die sogenannte Oberstadt, den alten Stadtteil Gradec, anzuschauen. Vom Turm Lotrscak, einem Wehrturm aus dem 13. Jhdt., wird täglich seit dem Jahre 1877 um 12h Mittags eine Kanone abgefeuert. Die Kanone sollte den Glockenläutern der Kirchen der Stadt das Zeichen für den genauen Mittag geben. Ich genieße den schönen Blick auf die Stadt und die dahinter liegenden Berge. Am Abend esse ich zwei Pizzaschnitten und betrachte dabei das Treiben auf dem Hauptplatz der Stadt.

Alter Straßenbahnwagen am Ban Josip Jelačić Platz, dem Hauptplatz der Stadt Zagreb

6.9. Heute morgen lerne ich beim Frühstück David aus Mexico City kennen. Er ist gerade dabei einen kroatischen Pass zu bekommen und wird künftig in Amsterdam leben. Hier im Hostel ist immer viel los, ein Kommen und Gehen… Mein Handy streikt seit gestern, ich kann es weder laden noch erkennt es einen USB Stick. Nach ein wenig Suchen werde ich im Shop ‚Repair Pro‘ fündig. Der Techniker erkennt den Fehler und fixiert den lose gewordenen USB Eingang wieder. Nach einer halben Stunde funktioniert alles wieder einwandfrei. So sichere ich wieder einmal meine Fotos auf zwei verschiedene USB Sticks ab, die ich an unterschiedlichen Stellen aufbewahre. Zudem lasse ich mir von einem Filippino die Haare schneiden und den Bart abrasieren. Ein gutes Gefühl wieder einmal so schön sauber zu sein… 🙂 Den Nachmittag verbringe ich im botanischen Garten, der um die Jahrhundertwende nach Vorbild des Gartens in Schönbrunn erbaut wurde. Nach einem Kaffee vor dem Bahnhofsgelände fahre ich mit einer der alten Straßenbahnen wieder zum Hauptplatz zurück und verbringe den Abend im Hostel.
Gewächshaus im botanischen Garten

7.9. Am Morgen treffe ich wieder David und er bietet mir an, mir seine Playlist an Musik zu schicken. Eine willkommene Abwechslung, da ich schön langsam meine heruntergeladene Musik auf meinem Handy auswendig kenne. Wobei so viel zum Musikhören komme ich eh auch wieder nicht, meistens bin ich am Abend zu müde dazu. Den Vormittag verbringe ich nochmals auf dem Dolac Markt, wo ich mir Nüsse, Rosinen, etc für die kommenden Tage nach Laibach kaufe. Dann gehe ich noch einmal in die Oberstadt und höre mir den Kanonenschuss um 12h Mittags an, verfolgt natürlich auch von vielen anderen Touristen. Die Rezeptionistin im Hostel hat mir noch ein besonderes Museum an das Herz gelegt. Das Museum der zerbrochenen Beziehungen.

Wie wahr… 🙂

Nun, ein wenig kann ich mich da ja auch angesprochen fühlen 😊 und so statte ich diesem Museum einen Besuch ab. Sehr interessante Gegenstände und Geschichten dazu, die nach beendeten Beziehungen zurück geblieben sind. Zumittag esse ich dann ein Käse Burek und fahre dann noch in den Maksimir Park, dem ältesten öffentlichen Park im Balkan. Er wurde 1787 angelegt und 1794 der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Viele Seen, alte Bäume und auch der Stadtzoo befinden sich hier, sodass es ein schöner und erholsamer Ausflug von der Stadt ist.

Viel Botanik im Maksimir Park, dem ältesten öffentlichen Park im Balkan

Derzeit bin ich wieder in der Unterkunft und bereite meine weitere Wanderung nach Slowenien und Laibach vor.

8.9. – 12.9. Diese fünf Tage war ich vor allem damit beschäftigt, die ca. 150 km von Zagreb nach Laibach, der Hauptstadt von Slowenien, zu spazieren. Am ersten Tag geht es recht flach dahin und erst am Nachmittag wird mir klar, wie nahe Zagreb an der Grenze zu Slowenien liegt. Und so überquere ich noch am ersten Tag die Grenze von Kroatien nach Slowenien.

Oberansicht eines Spaziergängers bei der Rast… 🙂

Beide Länder sind im Schengenraum, so gibt es auch keinerlei Grenzkontrollen mehr. Am Abend erreiche ich in der ersten Ortschaft Obrezje in Slowenien ein Restaurant und die Wirtin empfiehlt mir ein Wiener Schnitzel mit Salat und Pommes. Gemeinsam mit einem gezapften slowenischen Lasko Bier lasse ich mir dann also die Nationalspeise Österreichs schmecken.

Ein Schnitzel geht immer!!!

Am Abend lässt sie mich dann mein Zelt in ihrem Garten aufstellen und ich verbringe eine ruhige Nacht auf einem schön gepflegten Rasen. Die nächsten Tage geht es entlang der Save und der Krainer Gurk unaufhaltsam Richtung Ljubljana, dem slowenischen Namen der Stadt Laibach. Ich übernachte jetzt immer schon im Zelt, da ich so besser vor den Gelsen geschützt bin und die Nachte doch auch schon wieder kühler werden.

Übernachtung vor der Kirche in Groblje Prekopi zwischen Zagreb und Laibach

Als ich die Grenze von Kroatien nach Slowenien überquert habe, wurde das Gelände schlagartig hügeliger. Vieles wie die Architektur der Häuser, der fein gemähte Rasen vor dem Haus, etc erinnert schon sehr stark an Österreich. Ich fühle mich quasi schon zuhause…

Burg Wördl, eine Wasserburg auf einer kleinen Flussinsel inmitten der Krainer Gurk in der Ortschaft Otocec

Zudem kommen noch Supermärkte wie Hofer, Lidl, Spar, etc… und ich genieße wieder einmal Joghurtgetränke, Mohnflesserl, Semmeln, usw, ein wenig Aufholbedarf habe ich ja doch.

Das Joghurtgetränk mundete, hier mit einem deutschen Studenten aus Berlin
Marterl am Weg nach Laibach

Am letzten Tag (12.9.) treffe ich dann am späten Nachmittag in Laibach ein. Ich werde hier einige Tage verbringen und habe dafür im Most Hostel, direkt am Fluss Laibach gelegen, eine geeignete Unterkunft gefunden.

Drachenbrücke in Laibach

Am Abend schaue ich mir gemeinsam mit Jerry, einem Schweden aus Malmö, das Fußballspiel Schweden vs Österreich an, das Österreich zu meiner Freude 3:1 gewinnt. Jerry fand das nicht so toll, das lokale Union Bier vom Fass schmeckt ihm trotzdem noch… 🙂

Das Fußballspiel Schweden vs Österreich tat dem Schweden Jerry nur bedingt weh…

13.9. Heute morgen gebe ich meine Wäsche zum Waschen ab und mache einen ersten Streifzug durch die Stadt. Ich muss sagen – wirklich sehenswert diese Stadt mit ihren knapp 300.000 Einwohnern. Mir fehlen die Worte…

In den Straßen von Laibach
Drei Brücken über dem Fluss Laibach mit der roten Franziskanerkirche, einem der Wahrzeichen der Stadt
Kathedrale von Laibach
Franziskanerkirche mit einer Statue des slowenischen Dichters France Preseren – am Preseren Platz, dem Hauptplatz in Laibach

Gesamtkilometerca. 8.910

Fazit: Zagreb hat mich schon sehr an Wien erinnert. Mit all der Architektur, den Parks, den Kirchen und vielen Museen. Kaum war ich über der Grenze in Slowenien wurde es auch schon hügeliger. Jeden Tag sehe ich etwas was mich immer mehr an zuhause erinnert, ich bekomme es stückchenweise ab… 😉 Laibach gefällt mir als Stadt außerordentlich gut. Beim Durchgehen durch die Stadt merke ich immer wieder wie ruhig ich werde. Fast könnte man sagen, dass es mir die Rede verschlägt, so schön sind die Gebäude und Straßen hier. Ich werde hier wieder einige Tage bleiben und dann weiter Richtung Kärnten und Österreich gehen.

8 Kommentare

    Maria Hueber

    Hallo Georg , wie immer sehr interessant dein Bericht,ich freue mich wenn du über Städte schreibst die ich schon gesehen habe..in Laibach war ich zur Adventszeit,war wunderschön..Dir wünsche ich noch alles gute für den Rest der Wanderung…. LG Maria und Sepp.

      Georg

      Hallo Maria,
      vielen Dank und freut mich für dich, dass du auch schon diese wunderschöne Stadt sehen konntest. Slowenien hat auch schöne Ecken…
      Liebe Grüße nach Linz, auch an Sepp, und auf bald wieder, wo auch immer, Georg 🙋‍♂️👍

    Tom

    Lieber Georg,

    danke für deine tollen Berichte und noch viel Spaß auf deinen „letzten Kilometern“ 🙂

      Georg

      Vielen Dank lieber Tom!!!
      Den Spaß auf meinen letzten Kilometern werde ich hoffentlich haben, ich gehe es gemütlich an 🤞😉
      Liebe Grüße und alles Gute dir weiter auch, Georg 🙋‍♂️👣

    Fredi

    Hallo Georg, wie ich so sehe und lese geht’s dir ganz gut, bei einem Schnitzel u. Bier? 😋 hast wieder allerhand erlebt und gesehen, mir gefällt das, wie lange gehst du noch? 🤔 jetzt wünsche ich dir noch alles Gute auf deiner Wanderung 👣👍LGr Fredi

      Georg

      Hallo Fredi,
      vielen Dank und ja, die heimische Kost hat mich schon wieder eingeholt…:-)
      Es wird wohl Oktober werden bis ich wieder nach Hause komme.
      Liebe Grüße Georg 🙋‍♂️🤞

    Sian R

    Always good to read your travels, Georg. Just a tip for your riverside walks – lemon juice . and/or vinegar help to remove the pain of mosquito bites. Although hopefully your Deet spray and / or clove oil will prevent them in the first place.
    By my reckoning you should be crossing the border into Austria in about two weeks. I hope it’s not too much of a culture shock. 😀
    Happy travelling.

      Georg

      Hello MotherCourage alias trip advisor,
      yes, I use all of it and at the moment all fine with them as I am still in Zagreb. Zagreb reminds me already a bit on Vienna so I get the culture shock bit by bit… 🙂
      Happy travelling and take care, Georg, the happy traveller.

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